Daniel Klesch: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Klesch Daniel''' (* [[]] [[]] in [[]]; † [[]] [[]] in [[]]), (Z. Neudorf 1620 - 1699 Berlin), ev. Seelsorger, Erzieher u. Schriftsteller. St: Wien, Prag, Helmstedt, Gießen, Marburg, Straßburg. Sein St beendete er 1649 mit der Magisterwürde in Wittenberg, wo er auch Kaiserl. gekrönter Poet wurde. 1650 Lehrer an der Lateinschule zu Ödenburg, wo er das dt. Schuldrama wieder zu Ehren zu bringen versuchte. 1660 in Güns, danach Pfarrer in St. Georgen. Nach seiner Vertreibung 1673 wirkte er als Pfarrer in Kirchdrauf u. Wallendorf. Hier wurde er im Zuge der Gegenreformation verhaftet u. nach Kaschau verbracht. Auch die Verteidigungsschrift seines Sohnes Christoph Daniel war vergebens. Sein jüngerer Bruder Chri stoph ha tte die He imat bereits verlassen u. wirkte in Erfurt. Als Daniel vom kaiserl. General Sp ankau in Freiheit g ese tzt wur de, w ar er zunä chst Lehrer an der Ratssch ule zu J ena, einige Ja hre s päter zu Weißen feld. Er be gan n die Nöte se ines Emigranten das ei ns i n bar ock en Li edern zu bes ing en. Er w ar Mgl. der "Fruchtbringenden Ges." u. der "Dtgesinnten Genossenschaft", die zu Beginn des 17. Jhs. zur Pflege der dt. Sprache gegründet worden waren. 1684 wurde er Superintendent in Heldrungen, wandte sich chiliast. Zeitströmungen zu, die auf ihre Art die Offenbarung des hl. Johannes zu deuten versuchte, veröffentlichte einige apokalypt. Schriften, derentwegen er als Irrlehrer vor ein geistl. Gericht gestellt u. seines Amtes enthoben wurde. Als Wanderprophet durchzog er ruhelos Dtland, Holland u. Dänemark, starb vereinsamt in einer Dachkammer zu Berlin. Seine Lebensarbeit bestand aus 50 in Druck erschienenen Bden, die Predigten, Bücher über die Dichtkunst, Erbauungsschriften, Schuldramen, geistl. Lieder, Gedichte u. apokalypt. Schriften umfaßten. (R) GHL 30 ff; Hudäk, KJb 2/1951, S. 95 ff; Miem. * {{KBL}} [[Kategorie:Mann]]

Aktuelle Version vom 10. August 2013, 11:52 Uhr

Klesch Daniel (* [[]] [[]] in [[]]; † [[]] [[]] in [[]]), (Z. Neudorf 1620 - 1699 Berlin), ev. Seelsorger, Erzieher u. Schriftsteller. St: Wien, Prag, Helmstedt, Gießen, Marburg, Straßburg. Sein St beendete er 1649 mit der Magisterwürde in Wittenberg, wo er auch Kaiserl. gekrönter Poet wurde. 1650 Lehrer an der Lateinschule zu Ödenburg, wo er das dt. Schuldrama wieder zu Ehren zu bringen versuchte. 1660 in Güns, danach Pfarrer in St. Georgen. Nach seiner Vertreibung 1673 wirkte er als Pfarrer in Kirchdrauf u. Wallendorf. Hier wurde er im Zuge der Gegenreformation verhaftet u. nach Kaschau verbracht. Auch die Verteidigungsschrift seines Sohnes Christoph Daniel war vergebens. Sein jüngerer Bruder Chri stoph ha tte die He imat bereits verlassen u. wirkte in Erfurt. Als Daniel vom kaiserl. General Sp ankau in Freiheit g ese tzt wur de, w ar er zunä chst Lehrer an der Ratssch ule zu J ena, einige Ja hre s päter zu Weißen feld. Er be gan n die Nöte se ines Emigranten das ei ns i n bar ock en Li edern zu bes ing en. Er w ar Mgl. der "Fruchtbringenden Ges." u. der "Dtgesinnten Genossenschaft", die zu Beginn des 17. Jhs. zur Pflege der dt. Sprache gegründet worden waren. 1684 wurde er Superintendent in Heldrungen, wandte sich chiliast. Zeitströmungen zu, die auf ihre Art die Offenbarung des hl. Johannes zu deuten versuchte, veröffentlichte einige apokalypt. Schriften, derentwegen er als Irrlehrer vor ein geistl. Gericht gestellt u. seines Amtes enthoben wurde. Als Wanderprophet durchzog er ruhelos Dtland, Holland u. Dänemark, starb vereinsamt in einer Dachkammer zu Berlin. Seine Lebensarbeit bestand aus 50 in Druck erschienenen Bden, die Predigten, Bücher über die Dichtkunst, Erbauungsschriften, Schuldramen, geistl. Lieder, Gedichte u. apokalypt. Schriften umfaßten. (R) GHL 30 ff; Hudäk, KJb 2/1951, S. 95 ff; Miem. * Rudolf, R. & Ulreich, E. (1988) Karpatendeutsches biographisches Lexikon, Arbeitsgemeinschaft der Karpatendeutschen aus der Slowakei, Stuttgart, ISBN 3-927096-00-8, Preis: 10,00 €